Aufstieg beim Cova Krater
Erlebnis Reisebericht Trekking

Wandern auf den Kapverdischen Inseln

Unsere Mitarbeiterin Sarah Stempfel nimmt Sie mit auf ihre zweiwöchige Wanderreise, die sie auf drei von neun Kapverdischen Inseln verbringt: São Vicente, Santo Antão und Sal. Sie wandert auf Naturwegen und durch die Gassen der Dörfer und Städte. Sarah schreibt je ein kleines Porträt über «ihre» Inseln, gibt Tipps zu Wanderrouten und sagt, was Sie in Sachen Kultur und Kulinarik erwartet. Und nicht zuletzt verrät Sie Ihnen, wie das mit dem Inselhüpfen funktioniert.

Die Wanderrouten

Landschaftlich und technisch abwechslungsreich sind sie, die Wanderrouten: Sind da Vulkane, Täler, Küsten und Wege durch Dörfer; von mittelschwer bis hin zu anspruchsvoll – alles ist dabei. Zwar sind einige Routen, vor allem auf Santo Antão, markiert. Holen Sie sich gleichwohl lokale Infos oder wandern Sie gemeinsam mit einem Guide.

Sarahs Lieblingswanderungen auf Santo Antão

  • Chã de Morte – Alto Mira (Wanderzeit ca. 3 bis 4 Std., 5.5 km / Höhenmeter +475 m, -320 m, mittel)
  • Cova Krater – Paúl-Tal (Wanderzeit ca. 3 Std., 7 km / Höhenmeter +100 m, -700 m, mittel)
  • Ribeira da Torre (Wanderzeit ca. 3 bis 4 Std., 4.5 km / Höhenmeter +255 m, -200 m, mittel)
  • Ponta do Sol – Chã d’Igreja (Wanderzeit ca. 5 bis 6 Std., 17.5 km / Höhenmeter +700 m, -720 m, anspruchsvoll)

São Vicente

Die Hauptstadt Mindelo ist das kulturelle Zentrum der Kapverden: Sie treffen auf eine lebendige Musikszene, Kunstgalerien und traditionelle Märkte.

Mit seinen 744 Meter ist «Monte Verde» der höchste Punkt auf São Vicente. Wie schön, den Berg zu besteigen und von seinem Haupt aus über die Insel zu schauen. Wieder unten reisen Sie zum Beispiel nach «Baía das Gatas», ein Ort direkt am Meer. Tipp: Im August findet eines der grössten Open-Air-Festivals Westafrikas statt. 


Santo Antão

Meine Lieblingsinsel. Weil sie für aktive Naturliebhaber*innen attraktiv ist. Und mir gefällt der Kontrast: Der Westen ist mit den «Mondlandschaften» eher karg, anders die anderen Himmelsrichtungen: Östlich liegt der Cova-Krater, ein erloschener, markanter Vulkan. Das Kraterinnere ist ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit Terrassenfeldern. Von dort aus wandern Sie auf einer mittelschweren Route in zirka drei Stunden hinab ins üppig grüne Paúl-Tal.

Mögen Sie es ruhig?

Begeben Sie sich nach «Tarrafal de Monte Trigo». Dieses autofreie Dorf erreichen Sie nur über Wanderwege oder per Fischerboot. 


Sal

Sal ist eine der bekanntesten und touristisch am besten erschlossenen Inseln der Kapverden. Vor allem ist die Stadt Santa Maria bei Reisenden sehr beliebt: Vielleicht wegen der vielen guten Restaurants? Ich empfehle Ihnen auf jeden Fall, Ihre Unterkunft nur mit Frühstück zu buchen. 

Sofern Sie zu den Kite- und Windsurfer*innen gehören, verlieben Sie sich in Sal: Die Bedingungen für die beiden Wassersportarten sind ideal!

Und wie der Name «Sal» verrät, wird auf dieser Insel Salz gewonnen. Wie es funktioniert, schauen Sie bei den Salinen von Pedra de Lume.

Friedlich

An was ich mich in Santa Maria gerne erinnere, ist das Aufeinandertreffen von Reisenden und den lokalen Menschen. Überall höre ich sie lachen und sehe die Leute tanzen. Eine schöne und friedliche Stimmung. 


Nationalgericht

Und wenn wir beim Thema Essen sind, stelle ich Ihnen gerne das Nationalgericht der Kapverden vor. Mögen Sie Eintopf? Er heisst «Katxupa» und ist fester Bestandteil der kapverdischen Gesellschaft. Da ist Gemüse wie Mais, Bohnen, Süsskartoffeln und Maniok drin, zudem Fleisch (Wurst) oder Fisch.

Wegen Wasserknappheit bauen die Einwohner*innen nicht viel selbst an, sie importieren so einige Lebensmittel.


Sprache und Street Art

Wer Portugiesisch spricht, der kommt auf den Kapverden sehr gut durch. Ist es doch die offizielle Amtssprache. Die Landessprache aber, ist Kreolisch (Kriolu). Ein Mix aus portugiesischer Grammatik und afrikanischen, karibischen und brasilianischen Einflüssen. 

Wie eingangs erwähnt ist Mindelo, die Hauptstadt der Insel São Vicente, bekannt für eine lebendige Kulturszene, einschliesslich Street Art. Obwohl die Szene dort nicht so ausgeprägt ist wie in einigen grösseren Städten, gibt es einige bemerkenswerte Werke, die die Strassen von Mindelo schmücken: Zum Beispiel ein Porträt der berühmten Sängerin Cesária Évora. Sie trug massgeblich zur internationalen Anerkennung der kapverdischen Musik bei. 


Inselhüpfen

Variante Flugzeug

Sofern Sie eher schnell von Insel zu Insel reisen möchten, so fliegen Sie am besten. Die Kapverdischen Inseln haben mehrere Flughäfen und die Inlandflüge sind relativ kurz: Von dreissig Minuten bis zu einer Stunde Flugzeit. Leider kommt es immer wieder zu Verspätungen und sogar Flug-Ausfällen. Entsprechend müssen Reisende eine grosse Portion Flexibilität mitbringen.

Variante Fähre

Eine entspannte Möglichkeit, je nach Wellengang, von Insel zu Insel zu reisen und eine gute Alternative zum Luftweg. Folgende Fährverbindungen gibt es zum Beispiel:

  • São Vicente und Santo Antão: Zirka eine Stunde Fahrt
  • Santiago und Fogo: Zirka vier Stunden Fahrt
  • Fogo und Brava: Zirka vierzig Minuten Fahrt
  • Die Inseln Santo Antão und Brava erreichen Sie ausschliesslich per Fähre

Die weiteren sechs Inseln im Kurzporträt

São Nicolau: Die kleine Schwester der Insel Santo Antão. Was die beiden unterscheidet? Die Berge auf São Nicolau sind weniger hoch und der Tourismus weniger weit entwickelt als auf Santo Antão. Mein Strandtipp: «Praia Baixo Roch» mit hellem Sand und türkisfarbenem Wasser.

Santiago: Die grösste Insel mit den meisten Einwohner*innen. Das Bergmassiv Serra Malagueta ist perfekt zum Wandern: Von den Wegen aus sehen Sie über die umliegenden Täler. 

Fogo: Die Vulkaninsel. Der aktive Vulkan Pico do Fogo hat zwei Gesichter: Eine bizarre graue Landschaft auf der einen und eine grüne, fruchtbare auf der anderen Seite. Er hat vor mehr als zweihundert Jahren das letzte Mal Feuer gespuckt. Ausgangspunkt für die Gipfelbesteigung ist «Chã das Caldeiras».

Brava: Kreisrund und mit zehn Kilometer Durchmesser ist sie die kleinste Insel der Kapverden. Sie ist eine grüne Oase mit vielen Blumen. Dazwischen gibt es zahlreiche alte Maultierpfade, die Sie kreuz und quer durch das Hochland führen. Aber Achtung: Keine Beschilderungen. 

Maio: Ruhe und Stille sind die Merkmale dieser Wüsteninsel. Wer nach seiner Wanderreise gerne noch etwas Zeit am Strand verbringt, der sucht sich diese Insel aus – nur wenige Tourist*innen besuchen sie. 

Boa Vista: Die Viana Wüste ist eine Sanddünenlandschaft im Norden der Insel. Sehr schön, vor allem zum Sonnenuntergang. Boa Vista hat zudem ein «Marine Turtle Conservation Programm», bei dem Sie Schildkröten beim Eier legen beobachten und gleichzeitig den Schutz dieser bedrohten Art unterstützen können. 


Die Kapverden bereisen?

Sarah Stempfel berät Sie gerne zu Inselhüpfen, Wandern und Co. 


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